Peru 9 : Abschieds-Piñata für die Kinder

Eigentlich ist die Piñata eine Tradition für einen Kindergeburtstag. Bei uns hat es die Piñata nun halt zum Abschied gegeben. Dabei spielt die Musik und die Kinder (die kleinen und die grossen) laufen um die mit Süssigkeiten (bei uns Nidelzettli, Migros-Schoggi und Soles-Münzen) gefüllte Kartonschachel. Mit einer Keule wird dann auf die Schachtel eingeschlagen bis diese aufbricht und die Innereien auf den Boden fallen. Tia Nena findet seit je her immer am schnellsten auf den Boden um soviel wie möglich der Kostbarkeiten aufzuschnappen. Nun, Eric hat diesmal auch gewusst wie zu reagieren ist, denn beim letzten Besuch ging er vor lauter Anstand vollkommen leer aus.

Abschied vom Tio Pablo. Nach 2 Schlägli und einer Hirnoperation lebt er alleine in einem kargen Zimmer mit Bett, altem TV und Waschtrog ohne fliessend Wasser. Zwar kann er nach voller Bettlägrigkeit mit einer einseitigen Lähmung wieder knapp gehen und bewegt auch den Arm wieder etwas. Er schaut da Fernsehen oder sitzt am Eingang und schaut den ganzen Tag auf die Strasse. Zweimal täglich wird von Papa Manuel oder Tia Susanne das Essen und etwas Wasser gebracht. In seiner Brieftasche sind wenige Fotos in seinem kargen Besitz: Seine Mutter und Schwestern Josefina und Eulalia. Clara hat im einen Tisch und eine neue Matraze besorgt, auch wird er meine mitgebrachten Kleider und Schuhe "erben". Es ist aber sein Wunsch, da alleine im Zimmer zu hausen, auch wenn er nur sehr spärlich Besuche seiner eigenen Familie bekommt. Traurig und eindrücklich. Nun, Tio Pablo hat schon bei unseren früheren Besuchen mit dem Minimum an Hab und Gut gelebt.

Abschied macht müde, zu müde zum Füssewaschen....